Das Ries gilt als eine Schatzkammer der Vor- und Frühgeschichte und weist eine beeindruckende Siedlungskontinuität auf: Von der Altsteinzeit über die Römer- und Alamannenzeit bis hin zur Landesentwicklung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Adel, Städte, Klöster und Kirchen schufen eine facettenreiche kulturelle Vielfalt. Die Orte, die auf -ingen und -heim enden, verweisen auf die alamannische und fränkische Besiedlungsgeschichte des Rieses. Die Siedlungsgeschichte des in das Ries reichenden Teiles des Ostalbkreises ist eng mit der Geschichte des Nördlinger Rieses verbunden.
Die flache Ebene des fruchtbaren Rieskessels und die günstige Lage im Schnittpunkt kultureller Kräftefelder waren die Voraussetzungen für eine frühe Siedlungstätigkeit seit der Mittleren Altsteinzeit und für die Entwicklung eines in sich abgeschlossenen Kulturraumes.
In der keltischen Hallstattzeit entstand auf dem Ipf, einem Zeugenberg der Schwäbischen Alb, ein bedeutender Fürstensitz als Zentrum einer ganzen Kulturprovinz, dessen Bedeutung sicher weit in die Riesebene hineinreichte. Der Berg gehört als Fürstensitz in den exklusiven Kreis von etwa 20 solcher bedeutender Anlagen in Mitteleuropa.